Interview
Thomas und Max, wie seid Ihr auf die Idee gekommen, einen Wein zusammen zu machen?
Max: Ich saß in meinem Stammlokal in Köln Zündorf und hab mich mit dem Wirt unterhalten. Der hatte gerade eine Kooperation mit Thomas in Planung, bei der es darum ging, Wein mit eigenen Etiketten zu versehen. Da dachte ich: warum nicht gleich einen Wein zusammen machen?
Thomas: Ich war sofort angefixt von der Idee, weil Max nicht nur seinen Namen hergeben, sondern Wein machen wollte. Und dann auch noch Gutedel! Da werde ich immer schwach.
Warum ausgerechnet Gutedel als ersten Wein?
Max: Einfach irgendeinen Promi-Wein zu machen, hätte mich gar nicht interessiert. Es muss ja was mit mir zu tun haben und glaubwürdig sein. Zu Gutedel habe ich eine sehr persönliche Verbindung. Ich komm ja aus Freiburg und wir hatten früher immer Gutedel im Haus. Mir war lange gar nicht bewusst, dass das eine regionale Spezialität aus dem Markgräflerland ist. Aus meiner Heimat, wenn man so will. Ausserdem macht Thomas hervorragenden Gutedel!
Thomas: Gutedel ist nunmal mein Ding! Bis jetzt hat diese Rebsorte ihren überregionalen Durchbruch leider nicht wirklich geschafft. Da ist noch viel Luft nach oben.
Trinkst Du denn privat auch gerne Gutedel, Max?
Max: Das ist ja der Punkt, den gibt es außerhalb Badens kaum. In den letzten Jahren war ich zugegeben eher Riesling-Anhänger, aber mittlerweile trinke ich mindestens genauso gern Gutedel.
Thomas: Mission erfüllt!
Max: Ich habe irgendwie Gefallen an dezenteren Weißweinen gefunden, die geschmacklich leichter und subtiler daherkommen.
Wie würdet Ihr euren GIER Gutedel beschreiben? Was macht ihn besonders?
Max: Ich mag die Säure, die für Gutedel eher untypisch ist, und dennoch gut eingebunden ist.
Thomas: Meine Gutedel sind dafür bekannt, eher untypisch zu sein. Ich mag die Frucht und die Frische.
Max: Ich mach mal etwas Eigenwerbung: ich trinke den GIER ja jetzt sozusagen als Hauswein, und ich liebe ihn immer noch! Er ist unprätentiös, erfrischend und lecker.
Was heißt eigentlich, Ihr habt den Wein zusammen gemacht? Hat Max denn auch Hand mit angelegt?
Max: Thomas, sag jetzt nix Falsches!
Thomas: (lacht) Keine Angst, ohne Aufsicht durfte Max nicht in den Keller! Für mich war wichtig herauszufinden, was Max mag. Er musste in mehreren Blindverkostungen immer wieder seinen Geschmack definieren. Und dann habe wir zusammen den Wein dazu ausgebaut. Max mag Frische und Klarheit. Er trinkt am liebsten sehr trocken und er mag keine Fruchtaromen.
Max: Stimmt! Aber Du hast mich natürlich gut ans Ziel geführt und ganz klar den Ton angegeben.
Thomas: Beim Wein vielleicht, bei der Entwicklung unserer Marke hab ich Dich machen lassen.
Max: In Zukunft würde ich aber gerne auch noch tiefer in die anderen Prozesse des Weinmachens einsteigen. Das weiß Thomas nur noch nicht.
Thomas: Kein Problem, ich hab noch ne Praktikantenstelle frei.
Thomas, sind solche Promi-Kooperationen unter Winzer*innen nicht eher verpönt?
Thomas: Max ist wie gesagt nicht ein Promi, der nur seinen Namen auf die Flasche schreibt. Er ist bei allem dabei, er will alles wissen. Was auch nerven kann! (beide lachen) Unser Projekt ist ja kein Marketing Gag, da steckt echt Herzblut drin.
Warum gibt es GIER nicht im Supermarkt?
Max: Was nicht ist, kann ja noch werden!
Seid Ihr reine Geschäftspartner oder auch Freunde?
Thomas: Freunde!
Max: Da stimme ich meinem Kollegen voll und ganz zu.
Danke Euch!